Mit dem Wohnmobil nach Griechenland – Teil 2 – meine Tipps zum Freistehen

Mit dem Wohnmobil nach Griechenland – Teil 2 – meine Tipps zum Freistehen

Hallo Ihr Lieben,

hier der zweite Teil für unseren Roadtrip durch Griechenland Mit dem Wohnmobil nach Griechenland – über den Landweg.

Da wir in der Nebensaison, von Ende März bis Ende April in Griechenland unterwegs waren, hatten viele Campingplätze geschlossen. Daher hier mal meine Tipps zum Freistehen in der Vorsaison. Wir wissen natürlich, dass es offiziell nicht erlaubt ist, freizustehen. Aber manchmal haben wir es trotzdem gemacht, da entweder der Platz so schön war oder aber wir einfach keinen offenen Campingplatz gefunden haben.

1. Freistehen in Griechenland ist offiziell verboten – wird aber trotzdem gemacht und geduldet

Erst mal das Offizielle: Gesetzlich ist Freistehen in Griechenland nicht erlaubt. Die Gesetzgebung sagt, dass das Verweilen von Reisemobilen an archäologischen Stätten, Küstenzonen, Stränden, Rändern öffentlicher Wälder und allgemein auf öffentlichen Flächen verboten ist. Aber: wir reisen außerhalb der Saison. Wir parken keine Strände zu, an denen Menschen baden möchten.

Ich habe davon gelesen, dass Camper verwarnt wurden und Geldstrafen bezahlen mussten, weil sie frei standen. Aber eher in der Hauptsaison. Eigentlich müsste dafür dann ein Verbotsschild einer Tourismus-Behörde / Gemeindeverwaltung gut sichtbar angebracht sein. Wenn dies nicht der Fall ist, wird das Freistehen oft geduldet…solange es beim „Parken“ bleibt und man kein Campingverhalten zeigt.  Und daran sollte man sich auch halten. Also: Markise und Campingmöbel drin lassen! Nicht Grillen, keinen Müll in die Gegend werfen und die Toilette im Camper nutzen.

Traumhaft hier am Strand – und wir sind fast ganz alleine – und natürlich ohne Campingmöbel

Unsere Erfahrung: Die Polizei ist auch vorbeigefahren- aber hat nur nach dem Rechten gesehen und ist weitergefahren.  Wir sind die Nacht dann auch an diesem Strand geblieben. 2 andere Wohnmobile standen in Sichtnähe – mehr war nicht los. Ein kurzer Austausch mit den Insassen der beiden Mobile: alles ruhig hier  – ein guter Platz für ein paar Nächte. In der Hauptsaison hätten wir uns sicher auf einen Campingplatz gestellt – aber jetzt gab es keinen geöffneten Platz in der Nähe.

2. Ver- und Entsorgungsstellen in Griechenland:

Ver- und Entsorgungsstellen für Grauwasser und Chemieklos gibt es in Griechenland nur wenige. Deshalb sind wir trotz einer  2. Fäkalkassette nach 2 Nächten Freistehen wieder auf den nächsten Campingplatz gefahren. Trinkwasser ist kein Problem, das findet man an öffentlichen Plätzen, Tankstellen oder auch an den Stränden. Dort kann man auch in der Vorsaison manchmal – wenn auch mit kaltem Wasser, duschen. Müllentsorgung ist überhaupt kein Problem in Griechenland, da überall Müllcontainer für alle stehen- die Griechen haben keine eigenen Mülltonnen und nutzen die großen Müllcontainer.

3. Wohnmobil – Stellplätze in Griechenland – sehr selten

Offizielle Wohnmobil-Stellplätze gibt es in Griechenland leider fast keine. Wir haben deshalb manchmal in einer Taverne nachgefragt, ob wir dort über Nacht stehen dürfen, nachdem wir dort lecker gegessen hatten. Das war nie ein Problem.

4. Campingplätze in Griechenland – ganz viele, aber:

Campingplätze gibt es in Griechenland sehr viele – aber die meisten sind über den Winter geschlossen. Ab Anfang April wurde es für schon einfacher, einen Campingplatz zu finden. Das haben wir dann auch gerne genutzt und haben durchweg gute Erfahrungen gemacht. Die Betreiber waren happy, endlich wieder Gäste zu haben.  Das ich ein paar Brocken Griechisch spreche, kommt ebenfalls immer gut an.

An der Olympischen Riviera – noch nicht offiziell offen, aber wir können trotzdem bleiben

5. Parken in der Nähe von archäologischen Stätten:

In Athen wollten wir natürlich u.a. auch die Akropolis besichtigen. Der Campingplatz in der Stadt hatte leider erst ab dem 1. April offen, die anderen Campingplätze waren uns zu weit außerhalb. Aber durch eine Camping-App haben wir einen 24-Stunden-Parkplatz (43 Antigonis, 10442 Athen, keine bezahlte Werbung) gefunden, der auch eine Übernachtungsmöglichkeit mit Versorgung , Strom sowie Duschen und Toiletten anbot. Kein Schatten, aber recht ruhig und mit öffentlichen Verkehrmitteln waren wir am nächsten Morgen schnell bei der Akropolis. Dort standen wir natürlich auch sicher – so gerne lassen wir unser Wohnmobil in einer großen Stadt nicht alleine :-).

Akropolis-Rundgang
Akropolis – echt der Wahnsinn – und der Mensch ist so klein im Vergleich mit diesen mächtigen Säulen!

In Olympia hatten wir das Glück, einen großen, kostenlosen Parkplatz in der Nähe der Museumskasse zu finden, laut unseren Tavernenwirten völlig ok, dort zu stehen. Bei den beiden anderen großen Parkplätzen war das Parken für Wohnmobile verboten. Die Campingplätze dort in der Nähe waren uns wieder zu weit außerhalb, da wir keine Fahrräder dabei hatten.

In Korinth gibt es einen schönen, ruhig gelegenen WoMo-Stellplatz (Camper-Stop Aprohodites´s Water – keine bezahlte Werbung) mit allem, was das Camperherz wünscht. Dort sind wir dann gleich für 2 Nächte geblieben- zumal der Betreiber Abends sogar für die Gäste gekocht hat.

6. Zusammenfassung zum Freistehen mit dem Wohnmobil in Griechenland:

Wir haben immer mal wieder 1-2 Nächte frei gestanden, dann war uns wieder nach ein wenig Zivilisation und dem Komfort eines Campingplatzes. Ohne Strom kommen wir in der Regel gut aus, da wir ja mit Gas kochen und heizen. Leider hatten wir aber in diesem Urlaub Problem mit 2 unser 3 Gaskochplatten, sodass im Grunde nur die kleinste Flamme funktionierte. Das war etwas umständlich, damit im Camper Mahlzeiten zu kochen. Daher haben wir mehr Campingplätze genutzt als üblich. Wir haben unterwegs immer wieder Vans und Wohnmobile gesehen, die frei irgendwo am Strand standen – war noch die richtige Zeit dafür. Die Griechen sind in der Vorsaison sehr entspannt mit den Gästen umgegangen – wir haben es mit zahlreichen Tavernenbesuchen honoriert – und es sehr genossen, dass so wenig Menschen da waren. Wir haben uns immer sicher gefühlt – nur einmal war mir ein Freisteh-Platz zu einsam, da sind wir noch ein paar Kilometer weiter in ein kleines Dorf gefahren, haben das Wohnmobil in der Dorfmitte an den Straßenrand gestellt, haben in einer Taverne eine Kleinigkeit gegessen und sind dort geblieben.

Zwischen Olympischer Riviera und Korinth

7. Meine 5 Tipps zum Freistehen mit dem Wohnmobil  in Griechenland:

Wir haben beim Freistehen in Griechenland nur positive Erfahrungen gemacht. Außer die üblichen bellenden Hunde hat niermand unsere Nachtruhe gestört. Im Gegenteil: Wir haben auch beim Freistehen immer wunderbar in unserem rollenden Zuhause geschlafen. Wenn mir/uns ein Platz nicht gefiel, sind wir weiter gefahren und haben nach einer besseren Alternative gesucht und auch gefunden. Was wir beachten:

1. Wir parken beim Freistehen immer in Fahrtrichtung

2. Wir sichern das Wohnmobil von innen extra mit Kette im Fahrerbereich und Einbruchsperre an der Seitentür.

3. Wir fahren natürlich beim Freistehen nicht auf Keile und verdunkeln nur von innen. So wären wir jederzeit fahrbereit.

4. Kein Camping-Verhalten zeigen!

5. Außerhalb der Saison ist Freistehen in Griechenland im Moment noch kein Problem – wir hoffen, dass sich alles Freisteher vernünftig verhalten, damit es auch so bleibt! Also: Keine Fäkalien/ Grauwasser in der Natur entsorgen!

 

Freistehplatz in einem Dorf ca 50 km südlich von Athen – und in der Taverne haben wir mal wieder leckeren Fisch gegessen.

In meinen nächsten Beiträgen erfährst du, wo wir überall waren und was für schöne Erlebnisse und Begegnungen wir auf dieser wunderbaren Wohnmobilreise durch Griechenland hatten.

Bis dann,

Eure Franzi

Ein Gedanke zu „Mit dem Wohnmobil nach Griechenland – Teil 2 – meine Tipps zum Freistehen

  1. Hallo Franzi, Ihr Beitrag zu Griechenland war sehr interessant. Wir wollen eigentlich im Januar dahin, nun sind wir im Zweifel wegen fehlender bzw geschlossener Campingplätze. Haben Sie Campingplätze vorher bestellt, oder wie haben Sie die gefunden. MfG Mandy

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